Das andere Israelquiz

„Die halbe Wahrheit ist meist eine ganze Lüge.“

Jüdisches Sprichwort

Fachliche Einführung und Entscheidungshilfe
In den deutschen und westlichen Medien taucht Israel zumeist in negativen Zusammenhängen auf und es dominiert fast ausschließlich der Nahostkonflikt in den Berichterstattungen. Abweichende Informationen über oder auch positive Entwicklungen in Israel finden sich darunter recht selten und meist muss man aktiv nach diesen Informationen suchen.
An was für ein Land denken wir, wenn wir den Namen Israel hören? Viele werden dabei die stetigen Bilder aus den Nachrichten im Hinterkopf haben und eher Waffen, Militär und kriegsähnliche Zustände sehen – vielleicht noch kombiniert mit Bildern von Todesopfern sowohl auf israelischer als auch auf palästinensischer Seite. Und in der Tat ist dies ein Teil der Realität im sogenannten Nahen Osten, ein Teil, der nicht verschwiegen oder relativiert werden soll. Daneben jedoch bleiben viele Aspekte und Tatsachen eines modernen und demokratischen Staates auf der Strecke. Die sogenannte „Israelkritik“ bietet die Möglichkeit, antisemitische Ressentiments – bewusst oder auch unbewusst – zu äußern. Dabei wird der Umweg genutzt, doch lediglich Israel kritisieren zu wollen. Latent vorhandener Antisemitismus kann so im israelbezogenen Antisemitismus seinen Ausdruck finden.
In diesem Modul soll es darum gehen, die Wahrnehmungswelt von Jugendlichen und auch von Erwachsenen zu irritieren und ihr Hintergrundwissen zum Staat Israel mit einem kleinen Quiz auf die Probe zu stellen. Über einen spielerischen Weg wird die Neugier geweckt, Israel in seiner Vielseitigkeit wahrzunehmen und eine einseitige Fokussierung auf den Nahostkonflikt zu vermeiden. Das Modul bietet einen wissensorientierten Zugang und kann als präventive Herangehensweise im Bereich der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit genutzt werden.

Ziele:

  • Einseitige Wahrnehmungen von Israel werden irritiert und das Wissen über Israel wird erweitert.
  • Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen erwerben detailliertere und tiefere Einblicke in das Land Israel, indem vielschichtige Aspekte des Landes aufgegriffen und Hintergründe erklärt werden.
AblaufMethodeMaterialZeitumfang
EinstiegEinleitung und Erklärung zum Quiz, TeamfindungAntwortkarten für die Gruppen5 Minuten
Durchführung des QuizTeamdiskussion/Beantwortung und anschließende Auflösung mit Punkteverteilung, Möglichkeit für NachfragenLaptop, Beamer, PowerPoint, Tafel/Whiteboard für die Punktevergabe (optional Stoppuhr)30 Minuten
Siegerehrung/ReflexionDiskussion, Nachfragen(optional Preise/Urkunden)10 Minuten
(optional und freiwillig) Hausaufgaben, Vergabe von Referaten zu einzelnen QuizfragenRecherche im InternetLiteratur (siehe Literaturliste zum Modul)

Ablauf:

1) Einleitend wird das Thema des Moduls bekannt gegeben. Die Teilnehmenden sollen ihr Wissen über Israel in Form eines Quiz testen. Dazu werden Folien mit unterschiedlichen Behauptungen zu Israel gezeigt, die mit richtig (ich stimme der Behauptung zu) oder falsch (ich stimme der Behauptung nicht zu) beantwortet werden können. Bei manchen Behauptungen gibt es keine eindeutige Antwort, daher ist auch das Zeigen von richtig und falsch möglich. Bevor das Quiz beginnt, bilden die Teilnehmenden kleinere (selbst gewählte) Teams mit je 3 bis 5 Personen. So kann in den Teams Wissen zusammengetragen und über die richtige Antwort diskutiert werden, auf die sich die Gruppe nach einer Bedenkzeit (30 Sekunden) einigen muss. Für eine richtige Antwort erhält das Team einen Punkt, für eine teilweise richtige Antwort einen halben Punkt (bei Richtig-und-falsch-Antworten). Diese Spielregeln werden der Gruppe zu Beginn bekannt gegeben. Wichtig ist, dass alle Teams ihre Antwortkarte nach Ablauf der Bedenkzeit gleichzeitig zeigen, dazu bietet sich ein akustisches Signal (zum Beispiel Handy-Stoppuhr) an.

5 Minuten

2) Öffnen Sie die erste Seite des Quiz mit der Themenübersicht und lassen Sie die Teilnehmenden diese kurz durchlesen. Ein Team beginnt und sucht sich das erste Thema mit der entsprechenden Behauptung aus. Im Anschluss haben alle Teams 30 Sekunden Zeit, sich auf eine Antwort zu einigen. Wenn alle Teams ihre Antwort gezeigt haben, wird aufgelöst. Durch Anklicken der Behauptung öffnet sich ein Fenster mit der dazugehörigen Erklärung, mit einem zweiten Klick auf die erklärende Folie wird die richtige Antwort aufgedeckt. Danach werden die erzielten Punkte in einer vorbereiteten Tabelle notiert. Meist gibt es noch Bedarf, die richtige Antwort näher zu erklären. Nutzen Sie dazu bitte die Zusatzinformationen in dieser Handreichung. Um auf die Übersichtsfolie mit der Themenübersicht zurückzugelangen, klicken Sie auf das Pfeil-Symbol unten rechts. Nacheinander suchen die einzelnen Teams weitere Behauptungen aus, die wieder von allen beantwortet werden. Je nach zeitlichem Rahmen können alle Themen oder nur ein bestimmter Teil gewählt werden, dies richtet sich vor allem danach, ob es Nachfragen zu den Behauptungen gibt und wie umfangreich die einzelnen Ergänzungen sind.

Alternativer Ablauf: Um den Ablauf für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen interessanter zu gestalten, bietet sich auch die Möglichkeit eines Positionierungsspiels an. Die Einteilung in Gruppen bleibt dabei bestehen, jedoch erhalten die Teams keine Antwortkarten, sondern der Raum ist in einen Ja- und einen Nein-Bereich aufgeteilt. Die Teams können sich in der Mitte des Raumes beratschlagen und gehen dann in den Bereich ihrer gewählten Antwort. Die Punkteverteilung wird dann entsprechend angepasst. Dies bietet die Möglichkeit, differenzierter zu antworten und das Modul bewegungsorientierter zu gestalten.

30 Minuten

3) Am Ende werden die Punkte zusammengezählt und das Siegerteam wird bekannt gegeben. Als Kurzreflexion zum Thema bieten sich Rückfragen an die einzelnen Teams an. Fragen Sie die Teilnehmenden, bei welcher der Aussagen sie am meisten überrascht waren oder welche Behauptungen kontrovers im Team diskutiert wurden. Gab es Vorannahmen zu Israel, die entweder bestätigt oder revidiert wurden? Welche Behauptung hat am meisten überrascht?

Weiter gedacht können Sie Rechercheaufträge/Referate oder ähnliche Hausaufgaben zum Thema Israel vergeben. Dies kann vor allem dann sinnvoll sein, wenn nicht alle Nachfragen ausführlich beantwortet werden konnten oder bei den Teilnehmenden weitere Aspekte zu Israel Interesse geweckt haben.

10 Minuten

Funktion der Quizwand (Kurzbeschreibung)
Sie benötigen für die Quizwand einen internetfähigen Rechner sowie einen Beamer und Boxen. Die Quizwand ist ähnlich der Fragenwand bei „Jeopardy“ aufgebaut. Es gibt 12 Themengebiete mit entsprechenden Behauptungen zu Israel, die von den Teilnehmenden mit richtig oder falsch oder beides (richtig und falsch) beantwortet werden sollen. Mit dem Anklicken des gewählten Themengebiets gelangen Sie zu der entsprechenden Behauptung. Nachdem alle Gruppen ihre Lösung gezeigt haben, können Sie mit einem weiteren Klick auf die Folie gelangen, die näher auf diese Behauptung eingeht. Durch nochmaliges Klicken wird nun aufgelöst, ob die Behauptung richtig oder falsch ist. Um auf die erste Folie (Startfolie) mit den Themengebieten zurückzukehren, klicken Sie auf das Pfeil-Symbol in der unteren rechten Ecke der Folie. Auf einer Folie zum Thema Schule gibt es zusätzlich einen Link, der auf eine Videosequenz auf YouTube weiterleitet. Für diese ist eine Internetverbindung notwendig. Nachdem die Videosequenz geendet hat, müssen Sie manuell wieder auf die Quizwand wechseln.
Nach der Beantwortung wird das Themengebiet andersfarbig unterlegt, sodass erkenntlich ist, welche Behauptungen bereits beantwortet worden und welche noch offen sind.

Literatur und weiterführende Links: