Donnerstag
01.02.2024, 20.00 Uhr
Religion und Religiosität im jüdischen Anarchismus
Online-Vortrag
Der jüdische Anarchismus zeichnete sich in den frühen
Jahren durch eine stark religionsfeindliche Haltung aus.
In der Literatur zur jüdischen Arbeiterbewegung sind
die festlichen Umzüge und Tanzveranstaltungen an
Jom Kippur in London um 1900 bekannt, oder die
antireligiösen Gedichte von Morris Vinchevski,
Josef Bovshover und Morris Rozenfeld in den USA, die
den armen, arbeitenden Menschen in seinem Leid
beschrieben. Zeitgleich jedoch entstand in Osteuropa,
im Umfeld der Bewegung Chibbat Zion (Zionsliebe) und
der Jeschiwa in Volozhin, ein loser Kreis jüdischer
liberaler Denker, die sowohl die jüdische Traditions-
literatur (Tora, Talmud, Midraschim, jüdische
Philosophie, Musar), als auch die russischen
revolutionären Schriften intensiv aufnahmen. Diese Schriften zeigen uns heute die
Schnittmengen, die zwischen Moderne und Orthodoxie, Wissenschaft und Tora-
studium bestehen.
Der Vortrag hat eine ideengeschichtliche Ausrichtung. Wir gehen in groben Zügen
auf die Eigenarten des jüdischen Anarchismus in den Jahren seit seiner Entstehung
im 19. Jahrhundert bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ein. Die Haltungen zu
Religion und Religiosität spielen dabei immer wieder eine Rolle. Im Zentrum steht
die große Vielfalt des jüdischen Anarchismus und die Bewegungsfreiheit, mit der die
Autoren auf die religiöse Überlieferung zugriffen.
https://us02web.zoom.us/j/89507475039?pwd=T2FNVTJudlBPY1lFS1VIS0FFVGJa
QT09
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